Rom, 1946 nach der Befreiung vom Faschismus. Delia (Paola Cortellesi) ist die Frau von Ivano (Valerio Mastandrea) und Mutter dreier Kinder. Zwei Rollen, in die sie sich voller Hingabe fügt. Obendrein bessert sie die Haushaltskasse mit vielen kleinen Hilfsarbeiten auf, um die Familie über Wasser zu halten. Ivano hingegen fühlt sich berechtigt, alle daran zu erinnern, wer der Ernährer ist. Nicht nur mit Worten. Körperliche und psychische Gewalt gehören für Delia zum Alltag. Bis ein mysteriöser Brief eintrifft, der ihr den Mut gibt, alles über den Haufen zu werfen und sich ein besseres Leben zu wünschen, nicht nur für sich selbst …
Autorin, Regisseurin und Hauptdarstellerin Paola Cortellesi ist eine der dynamischsten und vielseitigsten Künstlerinnen Italiens. Ihr Regiedebüt proklamiert keinen Feminismus mit erhobenem Zeigefinger, sondern erzählt von den vielen kleinen Schritten auf dem langen Weg zur Emanzipation. Im Genre wechselt sie dabei immer wieder zwischen Drama und Komödie. Es ist ein lakonischer, schulterzuckender Humor, mit dem die Frauen in dieser repressiven Zeit unter dem Radar tyrannischer Männer zusammenhalten, eine leichte, geradezu beiläufige weibliche Solidarität angesichts der Übermacht des Patriachats mit seinen überkommenen Rollenvorstellungen. Vorstellungen, die sich bis heute halten.
Das Drama über häusliche Gewalt und Patriarchat erinnert an den italienischen Neorealismus
Programmkino.de schreibt:
In wenigen Ländern waren „Barbie“ oder „Oppenheimer“ im letzten Jahr nicht die erfolgreichsten Filme. Eines davon ist Italien, wo das Regiedebüt der Schauspielerin Paola Cortellesi die Konkurrenz aus Hollywood schlug. Was einerseits mit der Qualität des Films zu tun hat, andererseits mit der bedauerlichen Aktualität seines Themas: Häusliche Gewalt gegen Frauen, besonders in der Ehe.
Jeden 3. Donnerstag im Monat ist Kino im Komplex. Einlass ist stets 19:30 Uhr. Beginn ist 20:00 Uhr. Der Eintritt beträgt: 5 € sowie 3 € ermäßigt. Ermäßigte Karten können SchülerInnen, StudentInnen, Juleica-Card BesitzerInnen,SozialhilfeempfängerInnen und Menschen mit Behinderung (ab 50% GdB) erwerben. Eine Kontrolle der Karten erfolgt am Einlass. Berechtigungsnachweise bitte bereithalten. RollstuhlfahrerInnen buchen bitte eine Karte in der Kat. 2 (RollstuhlfahrerIn mit Begleitperson)
C’è ancora domani
Italien 2023
Regie: Paola Cortellesi
Buch: Paola Cortellesi, Furio Andreotti, Giulia Calenda
Darsteller: Paola Cortellesi, Valerio Mastandrea, Romana Maggiora Vergano, Emanuela Fanelli, Vinicio Marchioni
Länge: 118 Minuten
FSK 12